Versuche mit selbst getöntem Papier

An dem verregneten gestrigen Pfingstsamstag hat es sich ja mal sowas von angeboten im Atelier zu sitzen und vor sich hin zu experimentieren. Abgesehen davon dass 2 neue Leinwände die erste Grundierung erhalten haben, habe ich mich mit selbst getöntem Papier beschäftigt.
Als Erstes habe ich normales Zeichenpapier mit Kohle eingefärbt, da kann man dann nach dem Farbauftrag sehr gut mit einem Tuch drübergehen und so eine gleichmäßige Struktur bekommen. Danach habe ich die Linien mit Kohle gezogen und die einzelnen Highlights einfach mit Knetgummi (hier ist nur der graue Knetgummi von Gretacolor gut, alle anderen sind eigentlich nicht zu gebrauchen, zumindest habe ich noch nichts anderes gefunden) rausgehoben, ich finde das eine nette kleine Beschäftigung und man sieht das auch der Radiergummi neben dem Bleistift ein interessantes Zeichenwerkzeug sein kann. Hier eine kleine Skizze davon:
Mit Kohle getöntes Papier und Radiergummi 2015-05-22

Danach habe ich hochwertiges Aquarellpapier eingefärbt. Ich habe das 300g Bütten-Aquarellpapier von Hahnemühle verwendet. Als Farben habe ich ultramarin, umbra natur und krapprot verwendet. Mit meinem Aquarellpinsel habe ich das Papier zuerst genässt und dann die wässrige Farbe zuerst senkrecht und dann waagrecht aufgetragen. An den Rändern oder an Stellen die ich wollte habe ich nochmals extra Farbe aufgetragen. Die Blätter wurden alle verschieden, eher blau, eher, lila, eher braun wie altes Papier – ihr seht dazu die Zeichnung unten – etc. Das Papier braucht ca. 45 Minuten zum Trocknen bevor man darauf Zeichnen kann. Ich habe dann mit meinen neuen nicht verwischbaren Tombow Bleistiften (aus Japan) die nachfolgende schnelle Skizze – noch in Arbeit – angefertigt. Ich finde es ganz interessant, mal auch beim Zeichnen schon einen spannenden Hintergrund zu haben. Wir werden auf jeden Fall in den nächsten Zeichenstunden damit weiter experimentieren.
Beginn einer Zeichnung auf getöntem Aquarellpapier 2015-05-22